Lena Marie Haring
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Newscamp auf dem Sputnik Spring Break – warum Redaktionen mehr mit ihrer Zielgruppe reden sollten

Social News Daily, das junge Nachrichtenformat von #UseTheNews, hat gemeinsam mit spreuXweizen ein eigenes Zelt auf dem Sputnik Sprink Break vom MDR aufgeschlagen: Darin konnten die jungen Besucher:innen etwa lernen, wie man Desinformation entlarvt und Journalismus live erleben.

2024-06-18 — Lena Marie Haring

Wie passt ein Festival in das Jahr der Nachricht von #UseTheNews? Mit einem interaktiven Newscamp-Zelt mitten auf dem Festivalgelände zwischen Mainstage und Campingplätzen. 

 

Aus dem Social News Daily Team kamen Lena Marie Haring (Sendeleitung) und Melissa Körner (Host und Redakteurin) gemeinsam mit der Bildungsagentur spreuXweizen zum MDR Sputnik Spring Break Festival auf die Halbinsel Couch in Sachsen-Anhalt. Das gemeinsame Ziel: Junge Menschen über Desinformation aufklären und ihnen wichtige Tools für ihre eigene Medienkompetenz an die Hand geben. 

 

Mit im Festival-Gepäck war der digitale “Desinformator”, ein interaktives Spiel auf dem Tablet, bei dem die Festival-Besucher:innen Fakes entlarven und damit Punkte sammeln konnten. Außerdem produzierte das Social News Daily Team vor Ort mehrere Livestreams, um Menschen, die normalerweise keine News konsumieren, auf das Nachrichten-Projekt aufmerksam zu machen – mit Erfolg.

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Melissa Körner und Lena Marie Haring von Social News Daily auf dem Sputnik Spring Break

Das waren die wichtigsten Learnings 

 

  1. Kommt mit eurer Zielgruppe ins Gespräch. Wissenschaftliche Fokusgruppen können zwar zum Teil repräsentative Ergebnisse liefern, aber eine gewisse Barriere zwischen dem Endprodukt und der Zielgruppe kann nur bei einem Gespräch auf Augenhöhe überwunden werden. Dieser direkte und ungezwungene Austausch liefert uns als Journalist:innen wichtige Zwischengedanken der Zielgruppe. Wenn wir sie besser verstehen, verstehen sie uns besser. Wir wissen so, was sie sich wünschen und warum. So können wir gemeinsam an einem Nachrichtenformat arbeiten, das sie auch repräsentiert und abholt. 
  2. Interaktivität: Stumpfes Lernen ist langweilig. Infotainment ist gefragt – zum Beispiel mittels des “Desinformator” - ein interaktives Spiel, mit dem Nutzer:innen lernen, wie leicht Fakes und Desinformation produziert und verbreitet werden können.
  3. Live: Vor Ort aktiv Journalismus mit der Zielgruppe produzieren, fördert ihre Medienkompetenz. Es kommen Fragen wie: “Wie macht ihr das?”. Diese Fragen können wir direkt beantworten und ihnen einen Blick hinter die Kulissen geben. Auch das macht transparenten Journalismus aus. 

 

Darum ist es wichtig, in ländliche Regionen wie etwa in Ostdeutschland zu blicken

 

Was wir aber am meisten vom Sputnik Spring Break mitnehmen konnten: Als Städter kennen wir das Leben und die Bedürfnisse in ländlichen Regionen nur bedingt. Wir können alles über die Regionen erarbeiten, über die wir berichten – doch das ersetzt nicht den Eindruck und Gespräche vor Ort. Der direkte Austausch und der Einsatz vor Ort liefert uns und den jungen Menschen eine ganz neue Perspektive. Sie lernen die Menschen, die hinter dem Journalismus stecken direkt kennen und können ihre Lebensrealität mit uns teilen. So berichten wir weniger über sie, sondern mit ihnen.